Stuttgart, 12.05.2023 – Gemeinsame Veranstaltung des Landespflegerats Baden-Württemberg und des Walk of Care anlässlich des Tags der Pflegenden in Stuttgart

Die Vorsitzende der Württembergischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz e.V. und des Landespflegerates Baden-Württemberg (LPR BaWü), Susanne Scheck, fordert anlässlich des heutigen Tages der Pflegenden einen fachlichen, sachlichen Diskurs zur Zukunft der Profession Pflege. Denn die Forderungen nach mehr Anerkennung, besseren Arbeitsbedingungen, mehr Gehalt und mehr politischer Mitbestimmung sind so aktuell wie eh und je. „Wir haben im vergangenen Jahr einiges geschafft. Allem voran steht die Einführung des Gründungsausschusses für eine Pflegekammer, der zum 1. Juli an den Start gehen soll“, erklärt Scheck.

Landesweite Kampagne

Dennoch gelte es laut zu bleiben und sich weiter für die Belange der Pflege einzusetzen. „Ein aufreibendes Jahr liegt hinter uns. Der Landespflegerat hat alles Notwendige getan, um den Weg für den Gründungsausschuss und seine Aufbauarbeit zu ebnen. So haben wir bereits zum Jahresbeginn mit unserer landesweiten Kampagne „pflege. nur mit uns!“ begonnen“, führt Scheck die bereits in die Wege geleiteten Kommunikationsmaßnahmen aus. Dies sei auch notwendig bei dem vorgesehenen straffen Zeitplan. Die Kampagne richtet sich bewusst nicht nur an die Profession, sondern auch an die
Bevölkerung: „Wir haben das Ziel, mit einer Pflegekammer auch eine nahtlose, qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Da dürfen wir die Bevölkerung bei der Kommunikation nicht außen vorlassen.“ Denn die Expertise der größten Berufsgruppe, genauso wie die Vielfalt des Pflegeberufes, muss auch öffentlich bekannt sein, um ein Verständnis für die Forderungen der Pflege zu schaffen.

„Das Wohl der professionellen Pflege hat unmittelbaren Einfluss auch auf die gesamte Gesellschaft. Denn nur mit genügend Pflegepersonal kann die Versorgung derjenigen sichergestellt werden, die auf Pflege angewiesen sind“, erklärt Scheck.

Nachdem das Kabinett den Entwurf des Landespflegekammergesetzes Anfang April gebilligt hat, steht nun die Verabschiedung des Gesetzes am 24. Mai auf der politischen Agenda. Dann startet die Arbeit des Gründungsausschusses für eine Pflegekammer Baden-Württemberg. „Und ab diesem Zeitpunkt laufen auch die 18 Monate Frist für die Registrierung“, verweist Scheck auf das Gesetz.

60 Prozent der Pflegekräfte müssen sich registrieren

60 Prozent der schätzungsweise 110.000 Pflegekräfte in Baden-Württemberg müssen sich bis November 2024 registriert haben, damit das Gesetz in Kraft tritt. „Ich bin froh, dass wir seit Herbst des vergangenen Jahres schon 100 freiwillige, ehrenamtliche Kammerbotschafter:innen gewinnen konnten, die uns bei der Mammutaufgabe unterstützen und in ihrer jeweiligen Region zum aktuellen Stand der Pflegekammer informieren und mit Mythen über die Kammer aufräumen“, erklärt Scheck.

Weitere erste Maßnahmen, die ein Dauerrauschen erreichen sollen, sind im ersten Halbjahr bereits angelaufen: Seit April fährt eine U-Bahn mit dem Kampagnenlogo in Stuttgart – für sechs Monate. Bis Februar 2024 wird der Infoscreen am Stuttgarter Hauptbahnhof mit einem Kurzfilm bespielt. Rund um den heutigen Tag der Pflegenden fallen auch Litfaßsäulen in Stuttgart und anderen größeren Städten mit dem typischen Kampagnenmotiv ins Auge. „Ziel ist es, die Bevölkerung und die Pflegenden zu informieren und aufzuklären“, erklärt Scheck. Auf dieses Konto zahlen auch die
Kammerbotschafter:innen ein.

Große Kundgebung unter dem Motto #PflegeBleibtLaut

Der Hashtag #PflegeBleibtLaut ist auch in diesem Jahr so aktuell wie im
vergangenen. Der Landespflegerat zieht heute mit seinen Mitgliedsverbänden und dem Walk of Care Stuttgart vom Marktplatz zum Schloßplatz, wo Petra Krebs – gesundheitspolitische Sprecherin der
Grünen – am Stand des LPR noch einmal die Wichtigkeit einer Pflegekammer betont. „Wer, wenn nicht die Pflegefachkräfte, wissen wie eine gute Pflege auszusehen hat. Diese Expertise muss gehört werden.
Die Pflegefachkräfte brauchen keine Fremdbestimmung, sondern eine starke Stimme, die sich in wichtige gesundheitspolitische Fragen einbringt.“