Stuttgart, 07. April 2020 – Für Pflegefachkräfte, die aktuell nicht in ihrem Beruf arbeiten, jedoch aufgrund der aktuellen Coronasituation mithelfen möchten, gibt es eine schnelle, unbürokratische und pragmatische Lösung der Bertelsmann Stiftung: die Plattform #pflegereserve.

Viele inaktiven Pflegekräfte möchten in der aktuellen Corona-Krise mithelfen. Sie sind bereit in Krankenhäusern und stationären bzw. ambulanten Pflegeeinrichtungen zu unterstützen. Eine zentrale Koordinationsstelle, welche die verfügbaren Pflegekräfte und Einrichtungen, die Personal benötigen, zusammenbringt, gibt es jedoch leider in Baden-Württemberg nicht. Da der Bedarf nach solcher Unterstützung immer mehr zunimmt, da u.a. Pflegekräfte krankheitsbedingt ausfallen, bedarf es einer schnellen, unbürokratischen und pragmatischen Lösung.

Eine Pflegekammer, die Anfragen bündeln könnte, gibt es in Baden-Württemberg aktuell noch nicht. Die Bertelsmann Stiftung hat eine Plattform mit dem Namen #pflegereserve ins Leben gerufen, die konzeptionell auch das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration mit Herrn Minister Lucha überzeugt hat. Das Deutsche Rote Kreuz in Baden-Württemberg unterstützt als Partner die Pflegeplattform #pflegereserve.

Sie sind inaktives Mitglied oder ehemaliges Mitglied unserer Rotkreuzschwesternschaft und möchten in der aktuellen Notlage mithelfen? Gerne helfen wir Ihnen weiter und vermittelt offene Stellen bei unseren Kooperationspartnern. Bei Interesse, wenden Sie sich gerne direkt an unsere Personalabteilung.

FAQ zu #pflegereserve

Wie funktioniert #pflegereserve?

Auf der Plattform #pflegereserve können sich Fachkräfte, die aktuell nicht oder nur teilweise in einem Pflegeberuf arbeiten, registrieren und ihre Bereitschaft kundtun, während der Covid-19-Krise in einem Krankenhaus, einer Pflegeinrichtung oder einer gesondert eingerichteten Notfalleinrichtung einzuspringen. Den Rahmen und den Umfang ihres Engagements bestimmen die Reservisten selbst. Durch die Registrierung entsteht keine Verpflichtung.

Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und zuständige Behörden wiederum können auf der Plattform ihren Bedarf anmelden und auf die registrierten Pflegekräfte zugehen. Derzeit erfassen wir die Pflegekräfte. Innerhalb der nächsten Tage können Versorgungseinrichtungen und Behörden auf der Plattform ein Profil anlegen und Pflege-Reservisten anfragen, deren Qualifikation und Einsatzmöglichkeiten ihrem Bedarf entsprechen. Erst wenn die Pflege-Reservisten eine Anfrage annehmen, werden ihre Kontaktdaten übermittelt. Vereinbarungen zum Einsatz entstehen dann außerhalb der Plattform.

Wer kann Pflege-Reservist werden?

Registrieren können sich alle Fachkräfte bis zu einem Alter von 65 Jahren. Diese Altersbegrenzung empfehlen wir aufgrund des Risikos von Covid-19 für ältere Menschen. Wir erfassen Fachkräfte aus der Pflege mit folgenden Ausbildungen: Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Gesundheits- und Pflegeassistenz (Krankenpflegehelfer, Altenpflegehelfer). Außerdem können sich Hauswirtschafts- und Betreuungskräfte registrieren, um auch auf mögliche Engpässe in diesen Bereichen reagieren zu können.

Wer kann Pflege-Reservisten anfragen?

Anfragen können stationäre und ambulante Versorgungseinrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeheime und Pflegedienste sowie Behörden, die stellvertretend für Versorgungseinrichtungen nach Pflegekräften suchen, etwa Landkreise oder Gesundheitsämter. Grundlage ist eine besondere Belastungssituation durch die Covid-19-Pandemie. Die Versorgungseinrichtungen und Behörden begründen auf der Plattform, warum sie Hilfe benötigen, machen Angaben zu ihrem konkreten Bedarf und senden entsprechende Anfragen an in Frage kommende Pflege-Reservistinnen und Pflege-Reservisten. Wenn Pflege-Reservisten Anfragen annehmen, werden ihre Kontaktdaten übermittelt und es entsteht ein direkter Kontakt außerhalb der Plattform.