Stuttgart, 25.06.2019 – Unsere Beirätin und Auslandsdelegierte Friederike Lenhart startet morgen, 25.06.2019 in ihren ersten Auslandseinsatz. Als Delegierte des Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) wird Frau Lenhart in den kommenden sechs Wochen das IKRK Team in einem Flüchtlingscamp im Nordosten Syriens als Stationsschwester unterstützen. Kurz bevor es losgeht, war sie zum Interview bei uns in der Stuttgarter Verwaltung.

Knapp drei Jahre hat Friederike Lenhart auf ihren ersten Einsatz gewartet. In wenigen Stunden geht der Flieger für die Auslandsdelegierte nach Berlin. Nach einem Briefing beim Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes, fliegt die Stuttgarter Rotkreuzschwester zusammen mit einem internationalen Team qualifizierter Fachkräften in den Libanon.

Von Beirut aus, so berichtet Frau Lenhart, geht es mit dem Bus zur syrischen Grenze. Nach der Einreise in Syrien lautet das nächste Ziel Damaskus. Zu guter Letzt bringt ein mehrstündiger Bustransfer das Team zu seinem Zielort, einem Flüchtlingscamp im Nordosten Syriens nahe der Grenze zum Irak.

Dort erwartet das Mitglied der Württembergischen Schwesternschaft 41 Grad, Sonne und 16 Prozent Luftfeuchtigkeit. „Quasi wie heute in Stuttgart“, scherzt Frau Lenhart beim Gespräch. Das Gebiet, in dem sich das Camp befindet, gilt als befreit und relativ sicher. „Das Risiko ist kalkulierbar“, so die Delegierte des IKRK.

Das Camp selbst beherbergt zurzeit rund 75.000 Personen. Die Mehrheit davon Frauen und Kinder.

Frau Lenhart wird im Camp eigenen Krankenhaus auf einer Station mit 30 Betten tätig sein und sich um die Versorgung von alten Kriegswunden und unterversorgter Kinder kümmern. Die Arbeitssprache innerhalb des internationalen Teams ist Englisch. Um direkt mit den Patienten sprechen zu können, sind Übersetzer im Einsatz.

Welche Besonderheiten erwarten die Auslandsdelegierte noch vor Ort? Gearbeitet wird in kultursensibler Kleidung, sprich hochgeschlossen und nicht figurbetont. „Da stellt sich einem die Frage, wie binde ich ein Kopftuch und wo bekomme in einen passenden Schal“, so Frau Lenhart über die Herausforderungen unmittelbar vor der Abreise. „Auch der Sicherheitsstatus ist ein Thema, dass man sich ständig bewusst machen muss“, beschreibt die Stuttgarter Rotkreuzschwester ihre Gedanken.

„Sicher wird es sehr anstrengend unter den klimatischen Bedingungen zu arbeiten. Auch das kulturelle Setting ist eine Herausforderung. Aber ich freue mich auf die vielen Eindrücke, die mich erwarten“, so Frau Lenhart. Auf die Frage, was sie wohl am meisten neben ihrer Familie und ihren Freunden vermissen wird, antwortet die Stuttgarter Rotkreuzschwester schmunzelnd: „Neben meinem Bett, sicher das Essen. Vollkornbrot und Spätzle.“

Das Verwaltungsteam der WSSRK rund um Oberin Susanne Scheck wünscht unserer Auslandsdelegierten eine spannende Zeit voller bereichernder Eindrücke sowie gutes Gelingen bei der bemerkenswerten Aufgabe. Liebe Frau Lenhart, kommen Sie gut und sicher zurück.