Berlin, 31.01.2018 – Das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zum Thema Pflege ist aus Sicht des Deutschen Pflegerats absolut unzureichend. Die bisherige Entscheidung führten zur Gefährdung in der Patientenversorgung. DPR Präsident Franz Wagner: „Zusagen im Wahlkampfendspurt werden gebrochen.“

Zu den Ergebnissen der Koalitionsgespräche von CDU, CSU und SPD zum Thema Pflege erklärt FranzWagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

„Der Deutsche Pflegerat ist über das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zum Thema Pflege schwer enttäuscht. Die geplante Schaffung von 8.000 Stellen im Zusammenhang mit der medizinischen Behandlungspflege in den 13.600 Pflegeheimen ist lediglich ein Tropfen auf einen glühenden Stein. Das bleibt auch um 1,6 Milliarden EURO hinter dem Sondierungsergebnis für die Jamaika-Koalition zurück. Für den Bereich Krankenhaus und ambulante Pflege gibt es nur vage Versprechungen.

Sollte tatsächlich das bisher bekannte alles sein, was im Koalitionsvertrag zum Thema Pflegeberufe geregelt wird, wäre das ein Politikversagen vor der Krise der Pflegeberufe und eine Gefährdung der Versorgung. Es ist auch weit davon entfernt, was CDU/CSU und SPD im Wahlkampfendspurt versprochen hatten. Hier wurde deutlich mehr für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der professionell Pflegenden angekündigt.

Das Vorhaben, eine bessere Bezahlung zu erreichen, ist zu begrüßen. Allerdings hält bei desolaten Arbeitsbedingungen auch die verbesserte Vergütung die Pflegenden nicht im Beruf.

Der DPR fordert erneut für Pflegende und Hebammen:
• Angemessene pflegerische Personalausstattung in allen Versorgungsbereichen
• Angemessene und gerechte Vergütung
• Schaffung guter Rahmen- und Arbeitsbedingungen
• Neustrukturierungen der Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen
• Uneingeschränkte Unterstützung der Professionsentwicklung auch auf Bundesebene zugunsten einer fachgerechten Versorgung der Menschen in diesem Land
• Einbeziehung der pflegerischen Fachexpertise in den berufs- und versorgungsrelevanten Entscheidungsgremien

Jede neue Regierung wird sich von den 1,3 Millionen professionell Pflegenden, die auch Wählerinnen und Wähler sind, daran messen lassen müssen, was sie an umgehend spürbaren Verbesserungen der Arbeitsbedingungen umsetzt. In diesen  Koalitionsverhandlungen ist das bisher nicht erkennbar.“